Glossar

Duroplast

Duroplaste, auch Duromere genannt, sind Kunststoffe, die nach ihrer Aushärtung nicht mehr verformt werden können. Duroplaste sind harte, glasartige Polymerwerkstoffe, die über chemische Hauptvalenzbindungen dreidimensional fest vernetzt sind. Die Vernetzung erfolgt beim Mischen von Vorprodukten mit Verzweigungsstellen und wird entweder bei Raumtemperatur mit Hilfe von Katalysatoren chemisch (isotherm) oder bei hohen Temperaturen thermisch (exotherm) aktiviert.

 

 

Entgraten von Duroplastteile / Duroplastentgratung

Die Herstellung duroplastischer Artikel ist immer mit der Bildung von Graten verbunden. Einerseits sind es Rohstoffe, die während der Verarbeitung erhitzt werden und in diesem Zustand sehr niedrigviskose Schmelze bilden, anderseits sind die entsprechenden Formen aus Einzelteilen zusammengesetzt, die unvermeidbar Fugen ausweisen in die Schmelze eindringt.

Diese Grate gilt es zu entfernen, weil sie nicht nur optisch störend sind, sondern je nach Formteil die Funktion behindern und auch beim Handling zu Verletzungen führen können. Geeignet für die Entgratung sind alle Systeme, Injektor, Druckstrahl und Schleuderrad. Das Schleuderrad, aufgrund seines Streubereichs, wird bevorzugt eingesetzt. Solche Schleuderräder werden oft in Durchlaufbandanlagen eingebaut und somit wird der Entgratungsprozess automatisiert.

 

 

Entgraten von Gummiteile / Gummientgratung / Kälteentgratung

Grate an Gummiteilen entstehen ähnlich, wie bei der Herstellung von Duroplastteilen, indem die flüssige Rohstoffmasse in Spalte zusammengesetzter Formen eindringt. Eine Besonderheit ist die Produktion von O-Ringen die zusammenhängend hergestellt werden, dann aber von den Schwimmhäuten (Grate) zu trennen sind, was in der Wirkungsweise dem Entgraten entspricht. Die elastische Eigenschaft von Gummi verunmöglicht es, Grate unter Normalbedingungen bei Raumtemperatur durch strahlen zu entfernen. Aus diesem Grund werden Gummi und andere Elastomere gekühlt und zwar so tief, bis eine Versprödung eintritt. Diese sogenannte Arbeitstemperatur liegt je nach Gummityp zwischen minus 20°C bis minus 180°C. Man spricht auch von sogenanntem Cryogenic deflashing.

 

Für die Tieftemperaturentgratung stehen Cryo-Anlagen, d.h. geschlossene, gegen Kälterverlust isolierte Anlagen zur Verfügung. Ausgerüstet werden diese mit Schleuderrädern und Vorrichtungen, welche die zu entgratenden Teile unter dem Strahlkegel umwälzen. Die tiefe Temperatur erhält man durch Einsatz von Flüssigstickstoff. Besondere Anforderungen werden hier an die Strahlmittel gestellt, bi diesen Arbeitstemperaturen eine ausreichende Schlagzähigkeit zu behalten.

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